Grotrian-Steinweg 185 cm, Serien Nr. 51650, Schellack schwarz poliert. Baujahr ca. 1926. Der Flügel steht im Erdgeschoss an einer Innenwand. An der Haustür ist eine Stufe zu überwinden. (Nur für einen eventuellen Transportauftrag) Das Zimmer ist bis auf den Flügel leer geräumt. Temperatur 16,6 Grad, 39% Rel. LF, 429 Hz Stimmtonhöhe. Stark verstimmt.
Gehäuse:
Wie besprochen erfolgte hier keine Bestandsaufname. Das Gehäuse ist aber komplett und original, inklusive Notenpult und Lyra.
Mechanik:
Der Hersteller lässt sich nicht ohne weiteres ermitteln, da es an den sichtbaren Stellen keinen Hinweis gibt. Unterhalb der Mechanikbalken könnte solch ein Hinweis sein, dazu müsste die...
Vollständigen Angebotstext anzeigen Grotrian-Steinweg 185 cm, Serien Nr. 51650, Schellack schwarz poliert. Baujahr ca. 1926. Der Flügel steht im Erdgeschoss an einer Innenwand. An der Haustür ist eine Stufe zu überwinden. (Nur für einen eventuellen Transportauftrag) Das Zimmer ist bis auf den Flügel leer geräumt. Temperatur 16,6 Grad, 39% Rel. LF, 429 Hz Stimmtonhöhe. Stark verstimmt.
Gehäuse:
Wie besprochen erfolgte hier keine Bestandsaufname. Das Gehäuse ist aber komplett und original, inklusive Notenpult und Lyra.
Mechanik:
Der Hersteller lässt sich nicht ohne weiteres ermitteln, da es an den sichtbaren Stellen keinen Hinweis gibt. Unterhalb der Mechanikbalken könnte solch ein Hinweis sein, dazu müsste die Mechanik aber zerlegt werden. Ich vermute jedoch, dass es sich um eine Keller Mechanik aus Berlin handelt, die zur Entstehungszeit des Flügels häufig eingesetzt wurde. Ein weiterer Hinweis darauf ist der Zirkelschlag (Abstand Hammerachse zu Hebegliedachse) von nur 105 mm.
Die Hebeglieder sind original und mit Tragefedern von unten versehen. Die Sattelpolster wurden mit dünnem Drappstoff nachträglich aufgedoppelt. Einige machen Geräusche wie bei Leimdurchschlägen. Die Hammerstiele wurden schon mal erneuert, Das Leder der Röllchen ist verhärtet und verursacht Rückfallgeräusche. Die Hammerköpfe (Weißbuche ohne Unterfilz) wurden ebenfalls erneuert und sind mittelstark eingespielt. Eine Überarbeitung sollte ohne Austausch möglich sein, sofern die verbliebene Elastizität des Filzes eine dynamische Intonation möglich macht. Die "neuen" Hammerköpfe sind jedoch für das Alter des Instruments recht breit (11 mm) und damit auch recht schwer. Das statische Niedergewicht der Tasten beträgt zum Teil 60 Gramm. Durch die Größe der Hammerköpfe ist im unteren 1. Diskant sehr wenig Platz zum Damm. Die übrigen Mechanikfilze sind zum Teil verhärtet und machen Geräusche. Ein Austausch wäre anzuraten. Die Achsgängigkeit hingegen scheint gleichmäßig und ohne zu große Reibung zu sein.
Dämpfung:
Die Dämpfungsglieder haben weder Löffel noch Pilotenschrauben. Der Filz an der Tastenauflage ist unterschiedlich dick und vereinzelt abgefallen. Die Dämpferpüschel sind verhärtet und daher vor allem im Bereich der Keile und Doppelkeile von eingeschränkter Funktion. Drähte und Stecherleisten machen einen guten Eindruck.
Klaviatur:
Elfenbein / Ebenholz
Beläge (2-teilig) sind vereinzelt (ca. 10-15) laienhaft nachgeklebt oder ersetzt worden. Es sind aber alle vorhanden.
Garnierungen sind aus Filz. An den Vorderstiften ist das Tastenspiel in der Mittellage etwas weit. Tastenböden fallen recht schnell auf dem Stift, vereinzelt lassen sich die Tasten minimal ziehen. Führungsstifte sind sauber und soweit erkennbar rostfrei
Der Hinterdruckstreifen ist z.T. verhärtet. Die Fänger sind glatt gespielt. Evtl. lässt sich das durch Aufrauhen des Leders und der Hammerschwänze beheben.
Pedalanlage ist vollständig. Filz- und Ledergarnierungen sind verhärtet und stark verschlissen. Es gibt eine deutliche Geräuschentwicklung. Das rechte Pedal hat zu viel toten Gang.
Akustische Anlage:
Die Gussplatte ist bis auf Kratzer und Macken im Lack ohne erkennbare Beschädigung.
Stege machen einen guten Eindruck. Lediglich am Bass-Steg gibt es zwei Mikrorisse im Doppel. Stegüberhöhung ist ausreichend vorhanden und läuft zum oberen Diskant auf Null aus, was aber bei der Konstruktion mit Nullrippe und ohne richtiges Bodenlager im Diskant gewollt und üblich ist.
Der Wirbelgang ist gut und gleichmäßig. Wirbelstärke gemessen: 7.65, vernickelt. Diese sind offensichtlich auch schon ersetzt worden. Das Wirbelfeld ist offen. Das Deckfurnier der Wirbelfelder ist an den Seiten z.T. hochgerissen. Der Stimmstock sieht von unten sehr gut und rissfrei aus. Außerdem gibt es keine Sprünge bei der Gängigkeit zwischen den Wibelreihen. Einen Stimmstockriss würde ich daher weitestgehend ausschließen. (geprüft 4-6 Wirbel je Feld)
Die Saiten weitestgehend rostfrei.Der Flügel ist in einem dem Alter entsprechend guten Allgemeinzustand.